"Wahnsinn" - dieses Wort konnte man bei vielen der Fans in der Sporthalle Burgstraße nach dem Ende der Pokalpartie zwischen den Halle LIONS und dem Herner TC hören. Mit 70:69 gewannen die Saalestädterinnen auch ihr achtes Pflichtspiel der Saison und stehen damit unter den letzten acht Teams des DBBL-Pokals. Und wieder boten die LIONS ihren Fans ein nervenaufreibendes Spiel. Erst 2,9 Sekunden vor Ende der Partie entschieden zwei verwandelte Freiwürfe von Tamara Tatham die Partie, die kurz zuvor noch für Halle verloren schien. Denn eine halbe Minute vor dem Abpfiff sorgte noch ein unsportliches Foul der Kanadierin beim Stande von 68:68 für heftige Aufregung in der Halle.
Wie bereits in einigen Phasen der Saison machten es sich die Hallenserinnen auch diesmal schwer. "Die Quote bei den Korblegern war katastrophal", zeigte sich Coach Peter Kortmann wenig zufrieden mit dem Spielverlauf, der Halle jedoch zumeist in Führung sah. Erst fünf Minuten vor dem Ende zog Herne an und konnte die LIONS an den Rande einer Niederlage bringen. Insbesondere die starke Aufbauspielerin Drozd (29 Punkte) war für die LIONS kaum zu bändigen. Dass am Ende Tatham keine Nerven zeigte, doch noch ein Sieg heraussprang und die Weiße Weste der LIONS hält ist halt nur mit einem Wort zu beschreiben - WAHNSINN.

Nummer Position Nachname Vorname Geburtsdatum Größe

4 1 Rego Amanda 11.04.1986 1,70 m

6 3 Kammer Ana-Maria 22.01.1986 1,79 m

7 2 Biemer Susanne 30.06.1978 1,75 m

8 4 Krug Andrea 08.02.1984 1,85 m

10 1,2 Prötzig Nadja 12.11.1989 1,79 m

11 3 Gleinig Nicole 09.10.1981 1,76 m

12 4 Peterkova Jitka 28.06.1984 1,81 m

13 5 Tatham Tamara 19.08.1985 1,85 m

20 5 Dietz Nicole 07.02.1988 1,82 m

24 1 Ardeleanu Florentina 01.02.1983 1,67 m

Coach Kortmann Peter 14.08.1961

Manager Demuth, Dr. Cornelia 30.12.1957

Physio Seidel Katja 08.09.1981

Physio Walther Ines 18.07.1978

TA + Doping Rosenbaum Sylvia 04.04.1960

TA + Medien Rosanke Sascha 04.02.1981

Drei Sekunden vor Schluss verbaut Tamara Tatham mit zwei eiskalt verwandelten Freiwürfen den HTC-Damen den Weg ins Viertelfinale. Überragende Nadzeya Drozd hält Hernes Mini-Aufgebot lange im Spiel

Zwölf Sekunden vor Schluss stand den Herner Basketballerinnen die Tür zum Viertelfinale des DBBL-Pokals mehr als ein Spaltbreit offen. Nach großem Kampf führte das kleine HTC-Aufgebot im Hallenser Löwenkäfig mit 69:68, hatte Ballbesitz, und 250 mitfiebernde Fans des SV Halle Lions mussten sich langsam an den Gedanken gewöhnen, der erste Pflichtspielniederlage des Bundesligazweiten in dieser Saison beizuwohnen.

Umso ohrenbetäubender war der Jubel, der wenig später ausbrach. Ausgerechnet die erfahrene Katja Zberch, neben ihrer alles überragenden weißrussischen Landsfrau Nadzeya Drozd beste Hernerin auf dem Parkett, leistete sich einen Ballverlust gegen Amanda Rego. Die Amerikanerin passte auf Tamara Tatham, und Anna Adlerová konnte die kanadische Centerin nur per Foul stoppen. 2,9 Sekunden zeigte die Uhr an, in der Sporthalle Burgstraße wurde es mucksmäuschenstill. Die Spannung war auf dem Siedepunkt, doch Tatham bleib eiskalt. Der erste Wurf, ein Treffer. Und auch der zweite rauschte in die Reuse. Herne schaffte es nicht mehr, in den verbleibenden knapp drei Sekunden zum Wurf zu kommen, der Pokalkrimi war verloren.

"Wir sind natürlich traurig, weil wir ganz nah dran waren. Aber letztlich hat Halle schon verdient gewonnen", zeigte sich Marek Piotrowski anschließend als fairer Verlierer. Und auch seinen eigenen Schützlingen machte er ein dickes Kompliment: "Alle haben toll gekämpft und sich wirklich teuer verkauft", so der HTC-Trainer.

Ohne Amerikanerin - Marscilla Packer gehört nicht mehr zum Kader, Teiosha Wilson war nach ihrem Fingerbruch noch nicht einsatzfähig - und ohne Kirsten Veith war der HTC nach Sachsen gereist. Ein Himmelfahrtskommando, so hätte man denken können. Aber es kam anders. Das erste Viertel entschieden die Gäste knapp für sich, kurz vor der Pause führten sie noch mit 31:27, ehe eine 5:0-Serie den Lions noch einen Mini-Vorsprung mit in die Kabine gab.

Nach der Pause schien sich Halle langsam abzusetzen, wähnte sich beim 62:54 (34.) fast schon am Ziel. Doch der HTC steckte nicht auf, kämpfte sich wieder heran. Vor allem Nadzeya Drozd, die aus dem Feld alle ihre acht Würfe traf, war nie zu bändigen. So kam es zum Showdown in den letzten Sekunden. Für Herne leider ohne Happyend!