30.8.2008  Regionalliga Ringen KAV-Mansfelder Land  - KSV Pausa    Ergebnis: 12 : 24   Glück-Auf-Sporthalle EIL

             
 

 

 
Vogtländer ringen KAV Mansfelder Land am 1. Kampftag mit 24:12 nieder (Quelle HP: KSV Pausa)

Eisleben – Die WKG Pausa/Plauen hat ihren Auftaktkampf zur Regionalligasaison 2008/2009 beim KAV Mansfelder Land mit 24:12 gewonnen und damit die erste Hürde der neuen Meisterschaftsrunde mit Bravour genommen.

Dabei galt der erste Gegner, die einzige Mannschaft aus Sachsen-Anhalt, als großer Unbekannter und WKG-Mannschaftsleiter Reiner Klemm reiste mit viel Bauchschmerzen nach Eisleben. „Es ist eben der erste Kampf, da weiß man noch nicht viel über die Gegner“, sollte diese Begegnung für den WKG-Mannschaftsleiter schon eine wichtige Standortbestimmung in der Liga sein. Der Quereinsteiger aus der Oberliga Nordost war indes optimistisch, wollte diese Begegnung vor etwa 200 Zuschauern nicht verlieren. Dazu hatte das KAV-Trainergespann Johann Barutzsch/Holger Quandt mit Enrico Berg (66 kg/f), Jörg Gstöttner (96 kg/f) und Normen Muth (74 kg/k) gleich drei ehemalige Erstligaringer der damaligen WKG Halle/Merseburg/Leuna im Team. Mit Jan Radschunat saß noch ein weiterer Ausnahmeringer verletzt auf der Bank. Die erste Halbzeit verlief nach den Wünschen der Gastgeber, die WKG Pausa/Plauen konnte das leichteste Limit bis 55 kg nicht besetzen, der KAV ging somit 4:0 in Führung. Martin Berkholz bestritt in diesem Limit mit Übergewicht einen Freundschaftskampf, in dem er zwar unterlag, sich in seinem ersten Mannschaftskampf bei den Männern jedoch gut verkaufte. Mannschaftsstand 4:0.

 Im Schwergewicht trat Steven Schmidt gegen den 3. der Mitteldeutschen Meisterschaften 2008, Holger Langrock an, den er klar beherrschte, obwohl diese Begegnung im griechisch-römischen Stil ausgetragen wurde. Steven Schmidt agierte konzentriert im Standkampf und entschied die Bodenrunden aller drei Kampfrunden für sich. „Ich hatte meinen Gegner schon etwas schwerer eingeschätzt“, freute sich Schmidt, der im Kampf gegen Langrock auch im ungewohnten griechisch-römischen Stil mit einem 3:0-Rundensieg (2:1, 3:2, 3:1) klar dominierte. Mannschaftsstand: 4:3.

 Mike Elschner (60 kg/k) machte dort weiter, wo er im Vorjahr aufgehört hatte, mit schönen Techniken und klaren Siegen. Gegen Abdo Mirza lieferte der Plauener ein technisches Feuerwerk, mit 5:0 führte Elschner nach einer Minute Standkampf, dann ein Ausheber in der Bodenrunde zum 8:0. Im zweiten Durchgang hatte Mike Elschner seinen Kontrahenten fast auf Schultern, doch der KAV-Ringer wand sich heraus. In der Bodenrunde hob Elschner seinen Kontrahenten abermals aus und beendete auch die 2. Runde vorzeitig mit 6:0. In der dritten Runde ging der WKG-Ringer im Standkampf durch einen ‚Rumreiser’ in Führung und drehte seinen Kontrahenten in der Bodenrunde gleich drei Mal durch die Ringerbrücke, so dass am Ende ein Überlegenheitssieg für die WKG Pausa/Plauen zu Buche stand. Mannschaftsstand: 4:7.

 Dann kamen die Leistungsträger des KAV Mansfelder Land auf die Matte, zunächst gewann Jörg Gstöttner (96 kg/f) gegen den überforderten Torsten Obstfelder in drei Runden (2:0, 4:0, 2:1). Obstfelder vor allem noch mit konditionellen Problemen gegen den bärenstarken KAV-Ringer, der von seinem international erfolgreichen Bruder Dr. Hans Gstöttner betreut wurde, der unter Anderem auch als Verbandsarzt des Deutschen Ringer- Bundes tätig ist. Auch Silvio Hoffmann (66 kg/f) hatte mit Enrico Berg einen ehemaligen Auswahlkader erwischt, gegen den er jedoch brovourös mithielt. „Ich bin trotz der Niederlage zufrieden, habe das Ergebnis knapp gehalten und ihn nicht so in den Kampf kommen lassen, wie er sich das vorgestellt hatte“, so der WKG-Ringer selbst über das Duell. Mehr als ein 0:1, 0:2 und 0:3 ließ Hoffmann nicht zu, wobei vor allem gegenseitiger Respekt den Kampf beider Athleten beherrschte. Halbzeitstand: 10:7 für die Gastgeber.

 

Nach der Pause liefen die Ringer der WKG Pausa/Plauen zu Hochform auf, ließen nichts mehr anbrennen und drehten das Kampfergebnis klar zu ihren Gunsten. Den Anfang machte Neuzugang Nr. 1: Spas Shumanov (84 kg/k). Als die letzten Zuschauer vom ‚Pausentee’ zurück in die Wettkampfhalle kamen, war der Bulgare mit seinem Kontrahenten Martin Wölfer schon fertig, mit 0:6, 0:6 und 1:3 ein klarer Sieg durch technische Überlegenheit. Ein guter Einstand des bulgarischen Jugendmeisters. WKG-Jugendringer Maximilian Schwabe hat über die Saison der Einzelmeisterschaften mächtig Selbstbewusstsein getankt, gegen den älteren Marcus Breitschuh spielte der Syrauer vor allem seine Stärken am Boden aus und siegte für alle überraschend in drei Runden (5:1, 6:0, 3:2), ein Erfolg, der durch mehr als 11 Zähler Differenz gleich vier Zähler auf das Mannschaftskonto brachte, womit der Vorsprung der WKG Pausa/Plauen nun auf 10:15 ausgebaut wurde.

 Ganz schwer hatte es WKG-Neuzugang Nr. 2, Gyokhan Mustafov (84 kg/f), der mit Schamil Nuriev einem gleichwertigen Kontrahenten gegenüber stand. Doch der Bulgare in Diensten der WKG Pausa/Plauen immer einen Tick schneller, einen Kick aggressiver, musste nur den dritten Durchgang mit 0:1 abgeben, gewann jedoch drei Runden (6:0, 2:1 und 2:1) zum 3:1-Rundengewinn. Auch mit einem Sieg des WKG-Neuzugang Nr. 3, Martin Waldeck (74 kg/f) über Christian Bröschke war vor der Begegnung nicht zu rechnen, je einen Kampf konnte jeder der beiden Kämpfer aus früheren Zeiten für sich verbuchen. Doch Waldeck konnte nach verlorenener Auftaktrunde seine konditionellen Vorteile nutzen und drehte den Kampf am Ende überlegen mit 3:1 Runden (0:1, 1:1, 5:0, 5:1) zu seinen Gunsten. Mannschaftsstand 12:21.
 

Im letzten Duell des Abends konnte Alexander Georgi (74 kg/k) gegen den Routinier Normen Muth locker aufringen, hatten die Vogtländer den Gesamtsieg bereits in der Tasche. Georgi ließ dennoch nichts anbrennen und gewann jeweils nach gutem Bodenkampf alle drei Runden, wobei dem ehemaligen Erstbundesligisten des KAV nicht eine einzige technische Wertung gegen Georgi gelang, was über die Stärke des WKG-Ringers alles aussagt. Endstand 12:24 für die WKG Pausa/Plauen.

 

Herausragend war am Samstagabend nicht nur die Leistung der WKG Pausa/Plauen auf der Matte, sondern auch die der etwa 20 mitgereisten Fans, die unaufhörlich trommelten und sangen, nachdem es unter den 200 KAV-Fans mit Fortdauer der Begegnung merklich ruhiger wurde. Vor allem Cheftrommler Dirk Neudeck, der am Samstag Geburtstag hatte, feierte sein Wiegenfest lieber im Kreis der Fans, als zu Hause.
 

Stimmen zum Kampf:

Florian Heß, er vertrat den WKG-Trainer Jörg Hocke, der zur Geburtstagsfeier seines Vaters (60) weilte und die Reise nach Eisleben nicht mit antreten konnte: „Wir sind natürlich zufrieden, vor allem mit der Höhe des Sieges hat wohl kaum jemand gerechnet. Wir haben viel Selbstbewusstsein getankt und können nun am kommenden Samstag mit breiter Brust gegen den Zweitligaabsteiger AC Taucha, vor eigenen Fans antreten“.

 Johann Barutzsch, Trainer des KAV Mansfelder Land: „Für uns war dieser Kampf eine Standortbestimmung, wobei die WKG Pausa/Plauen für uns als Favorit in den Kampf ging, dennoch war die Höhe des Sieges auch für uns unerwartet. Vor allem Pausa's Nachwuchsringer Maximilian Schwabe hat einen starken Eindruck hinterlassen. Am Ende haben die Zuschauer schöne und spannende Kämpfe, mit knappen Ergebnissen gesehen“.

 Bericht: Jörg Richter